Um mal etwas klar zu stellen: die Critical Mass ist keine Aktion pauschal für oder gegen Radwege/Radstreifen. Es geht darum, das Fahrrad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel im Straßenverkehr nutzen zu können.

Tatsächlich sind aber viele existierende Radwege eben nicht so sicher, wie es mancher Politiker oder Verkehrsplaner behauptet und die Nutzung der Fahrbahn oft wesentlich sicherer – was übrigens auch die Unfallforscher der Versicherer schon vor einigen Jahren festgestellt haben, siehe den Artikel dazu bei Merkur.

Die letztes Jahr gestorbenen Radfahrerinnen (siehe auch Wieder ein tödlicher Unfall in Augsburg und Ghostbike in Gedenken an Chiara Annia Sophie Roider) waren beide auf Radwegen(!) unterwegs – das sollte Mahnung genug dafür sein, dass getrennte Verkehrswege nicht immer die beste Lösung sind.

Das Blog „Things on Augsburgs Lanes“ zeigt deutlich, dass Radwege und Radstreifen vielfach von Autofahrern und Anwohnern schlicht nicht ernstgenommen werden – da parken dann ganz selbstverständlich Autos und Mülltonnen landen traditionell auch gerne auf dem Radweg, denn man will ja keine Fußgänger behindern und auf der Fahrbahn geht es ebenfalls nicht.

Wir sind als Radfahrer/innen ebenso Verkehrsteilnehmer/innen wie alle Anderen und haben auch auf der Fahrbahn die selben Rechte. Nur weil jemand sich „unwohl“ fühlt, sollte niemand in der Stadt Radwege benutzen müssen, um den Autos Platz zu machen und gleichzeitig an jeder Kreuzung einen Unfall zu risikieren. Dann lieber Fahrgemeinschaften bilden und in Gruppen fahren – etwa auf dem täglichen Weg Arbeit und zurück.